BAND

Hagen: voc
Tille: voc
Alex: dr
Martin: bg
Otto: git

4 Fragen an die Band zur Widervereinigung 2020 – Was haben wir in den letzten 13 Jahren eigentlich so getrieben?

Hagen

Was lief musikalisch? 

Musikalisch ist in der Zwischenzeit eine ganze Menge passiert, aber der Kontakt zu den Ska-T Jungs ist nie wirklich abgerissen. Zumindest mit Alex hab ich durchgängig Musik gemacht. Zunächst habe ich mit Otto und Alex die Rude Riddim Band gegründet, aus dessen Grundidee dann 2008 in abgespeckter Form iLLBiLLY HiTEC hervorgegangen ist. Mit diesem Projekt ging es dann richtig los. Touren durch Asien, Mittelamerika und ganz Europa haben einen riesen Spaß gemacht und wir haben eine Menschen, vornehmlich Musiker kennengelernt. Daraus resultierend sind Kollaborationen mit unzähligen Produzenten weltweit entstanden. Aber auch in Berlin hab ich die Szene weiterhin aufgemischt und war oder bin bei einigen Projekten, Bands und Crews involviert, darunter Wood In Di Fire, Dub Engineers, Longfingah Meets Hardy Digital, Team Rub A Dub Berlin und die Sub Pressure Band. Außerdem hab ich zusammen mit dem Bassisten und Produzenten Hardy Digital das Lable  GuerillJah Productionsins Leben gerufen.

Warum wieder Ska-T?

Warum eigentlich nicht? Ich bin vor allem neugierig und habe Bock das mal wieder auszuprobieren. Die Mischung aus Punk, Ska aber auch Raggamuffin-Elementen finde ich nach wie vor spannend.  

Was wünscht man sich für Ska-T?

Ich wünsche mir vor allem gemeinsame Auftritte aber auch gerne neue Songs und Releases. Ich würde gerne wissen, ob die Musik nach 13 Jahren immer noch ein Publikum ziehen kann. Leider killt Corona zur Zeit mächtig den Vibe und wir können nicht wie gedacht loslegen.  

Erinnerung an die Zeit 97-07? 

Die Zeit hat mich sehr geprägt. Es war immer großartig, der Enge der Kleinstadt zu entfliehen und mit Freunden freizudrehen und Musik zu machen. Seitdem ich damals mit Ska-T durch die Lande gezogen bin, hat mich die Musik bis heute nicht mehr losgelassen und ich habe immer noch großen Spaß daran, auf der Bühne zu stehen.

Tille

Warum wieder Ska-T?

Anfang Februar 2020 haben wir uns zu einer Session anlässlich Ottos Geburtstag getroffen. Als wir dann NL und All my life gespielt haben, war irgendwie wieder diese Kraft und Energie da wie früher. Ein Gefühl wie nach Hause kommen. Ich hab mir gedacht: Das sind vier meiner engsten Freunde, mit denen ich einmalige Erlebnisse teile, schön wäre doch mit den Jungs mal wieder mehr Zeit zu verbringen.  

Was lief musikalisch? 

Nicht viel. Nach 2007 hatte ich mit dem Musikmachen abgeschlossen. Erst 2017/2018 habe ich dann anfangen mir intensiver Gitarre spielen beizubringen und dann auch irgendwann eigene Songs geschrieben und diese mit GarageBand aufgenommen. Vornehmlich Songs mit deutschen Texten und meist Liebeslieder für meine Frau. ☺ Durch Otto und Martin habe ich dann bei Die Liedermacher Liga in Potsdam mitgemacht, wodurch das Musikmachen wieder selbstverständlicher für mich wurde.  

Tille als Liedermacher mit Ott n Geee könnt ihr hier anschauen: https://www.facebook.com/OttNGeee/videos/123561985726945

Was wünscht man sich für Ska-T?

Ich würde mich freuen, wenn man sich auf jeden Fall Zeit nimmt in das Album Something Right hineinzuhören. Ich hatte es jahrelang nicht gehört und finde, es ist uns damals ein zeitloses, abwechslungsreiches und sehr eigenständiges Album gelungen. Ich finds ziemlich cool und hoffe, es wird dem einem oder anderen genauso viel Spaß machen.
Ansonsten habe ich Lust mit den Jungs ein paar neue Songs aufzunehmen. Da wir alle musikalisch sehr unterschiedlich unterwegs sind, kann das auf dem Ska-Punk-Fundament wieder ganz spannend werden. Ich für meinen Teil höre z.B. viel Nick Mulvey, Maxim oder Clueso.  

Erinnerung an die Zeit 97-07? 

Unvergessen ist für mich unser Konzert in einem Vorort von München. Das war ein Open-Air in einem Jugendhaus im Jahr 1999. Das Publikum bestand hauptsächlich aus Punks und Polizisten. Es war aber irgendwie eine Stimmung wie auf einem Familienfest. Bei uns im Backstage saßen gut angezogene Herren, als ich die fragte, wer sie sind, stellte sich heraus, dass sie Polizisten in zivil sind. Mit 19 Jahren war das irgendwie irritierend, aber wir haben uns ziemlich gut mit denen unterhalten.  
Alex war mit seiner Mutter nach München gefahren. Er war dann zum Gig mit dem Benz seiner Eltern gekommen. Leider wusste das unser Publikum nicht und zwei Punks hatten sich auf die Motorhaube gelegt und den Stern abgebrochen. Ich weiß nicht, wann ich Alex noch mal so hab fluchen sehen. 
Als wir ins Bett gehen wollten, mussten wir feststellen, dass ein Paar den Raum für Sex ausgewählt hatte. Wenn man schlafen will, ist das dann nicht so lustig. Wir haben dann bis in den Morgen am Kicker gezockt. Otto und Hagen haben dabei den legendären, imaginären Kickerspieler Harry Jäger kreiert, der uns seitdem in jeden Backstage begleitet hat. Verarbeitet haben wir das ganze Konzert in dem Song Sex in the backstage.

Otto

Was lief musikalisch? 

Damals gab es ja noch die Band Gran Erupto, ebenfalls mit Alex am Schlagzeug. 2007 haben wir ein Album gemacht, aber dann verlief es sich langsam. Die Platte „Wings and Airholes“ ist übrigens richtig gut, wer Gelegenheit hat, sollte sich die mal anhören! Einen Live-Appetithappen gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=xjSqun31fX0

Ab 2012 hab ich dann endlich in Potsdam musikalisch Fuß gefasst und die Band BULLGINE mitbegründet. In den 7 Jahren Post-Rock hab ich einiges gelernt, wie man intelligente Gitarrenmusik komponiert. Zum Abschluss vor einem Jahr haben wir noch eine EP gemacht, die übrigens richtig gut ist. Hört sie euch mal an: https://open.spotify.com/album/0C0ejUbvmwsw6BrKP9Pvt6

Schon etwas früher haben Mr Geee und ich im stillen Kämmerlein beschlossen: Die Songs von Ska-T sind eigentlich zu schade, um sie in der Versenkung versauern zu lassen. Also fingen wir an, unsere eigenen Songs zu Covern, manchmal bekloppt, manchmal ganz gut, aber immer komplett anders. Aus der Quatschformation Ott n Geee entwickelte sich dann ein veritables und berüchtigtes Singer-Songwriter-Duo, mit neuen Songs und mit Kleinkunstpreisen überschüttet. Soll heißen, wir haben vier Mal die „Goldene Pulle“ bei Die Liedermacher Liga gewonnen. Als Liedermacher sind wir eigentlich ziemlich gut – ohne Weltschmerz, dafür mit Meisenpiep und selbstgebauten Instrumenten. Momentan basteln wir noch an unserer ersten CD. Die wird gut, hört’s euch an! Einen Eindruck gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=KKJMfvElvn8

Warum wieder Ska-T?

Die Jungs von Ska-T waren immer irgendwie da, wenn man sich auch nur selten getroffen hat. Den Reiz, nochmal zusammen was zu machen, hatte ich eigentlich immer. Und jetzt haben wir es endlich mal probiert. Es war natürlich auch mit Bangen verbunden: Klappt das nach 13 Jahren Pause überhaupt noch, 13 Jahre, in denen jeder sein eigenes Gericht gekocht hat? Aber tatsächlich, die Chemie ist noch da, in den 10 Jahren damals haben wir uns gemeinsam musikalisch großgezogen, das bleibt offenbar haften. Schöner Nebeneffekt: Endlich bin ich mal wieder der Jüngste.

Was wünscht man sich für Ska-T?

Wenn wir es schaffen, die Musik auf Vordermann zu bringen und ein paar gute Konzerte spielen, bin ich schon glücklich. Wenn wir dazu noch neue Songs schaffen und die Band ins Hier und Jetzt hieven können, um so besser. Und wenn sich dann vielleicht irgendwann noch mein Traum vom eigenen Vinyl erfüllen könnte, wär’s grandios.

Erinnerung an die Zeit 97-07? 

Zu viele, um Einzelne zu picken. Irgendwann machen Mr Geee und ich mal unseren Plan wahr und machen eine Chronik in Buchform, in der alles festgehalten wird: Von Matschkonzerten auf Rübenäckern, Gigs in allen Bundesländern, „Imagine“ trällern mit Udo Lindenberg, überall herzliche, begeisterungsfähige, skurrile, beknackte, manchmal auch langweilige und überhaupt jedwede Art von Menschen zu treffen, jedes AJZ im Osten bespielt zu haben, endlosen Autobahnfahrten, Flöhen, Zivibullen, etc. Eben von allem, was man in 10 Jahren so erleben kann. 

Martin

Was lief musikalisch? 

Eine ganze Weile war nichts weiter angesagt als Einschlaflieder, Kinderlieder und nächtliches Rumgesumme, um später einzuschlafen als der Rest der Familie. 
Erst als ich mich nach Potsdam in das Revier von Otto begab, wurde wieder musiziert. Wir gründeten das Liedermacher-Duo Ott n Geee und begannen, erst Ska-T zu covern und dann eigenes Material zu schreiben. Nach vielen fröhlichen Teilnahmen an der Potsdamer Die Liedermacher Liga haben wir es in diesem Herbst endlich geschafft eine eigene CD zu produzieren: Ott’n’Geee „richten an“. 

Wo steht man beruflich? 

Zwischen den Nachtschlafphasen arbeite ich in einer Jugendbildungsanstalt in Potsdam.

Warum wieder Ska-T?

Es gab nie eine wirkliche Frage nach dem Warum. Die Frage war eigentlich nur: Wann?

Was wünscht man sich für Ska-T?

Seit wir wieder zusammen spielen, merken wir, dass es einen neuen Drive gibt, der anders als vor 15 Jahren nach vorne geht. Es macht wieder Spaß zusammen die Saiten zu quälen. Warum also nicht wieder ein paar Konzerte. Vielleicht entwickeln sich sogar wieder ein paar neue Hits. Toll wären ein paar schöne Festivals. 

Erinnerung an die Zeit 97-07? 

Die Zeit hat mich sehr geprägt. Es war immer großartig, der Enge der Kleinstadt zu entfliehen, mit Freunden freizudrehen und Musik zu machen. Seitdem ich damals mit Ska-T durch die Lande gezogen bin, hat mich die Musik bis heute nicht mehr losgelassen und ich habe immer noch großen Spaß daran, auf der Bühne zu stehen.

Alex

tba.